Jasmin, seit einem halben Jahr leitest du das Rote Kreuz im Kanton Luzern. Welches waren die wichtigsten Eindrücke für dich in dieser Zeit?
Jasmin Stutz: Zum einen die hohe Motivation. Ich habe bei den Mitarbeitenden und den Freiwilligen sehr rasch gespürt, dass das Engagement für das Rote Kreuz hoch und echt ist. Wir bemerken im Alltag immer wieder, dass wir die Rotkreuz-Grundsätze «wie selbstverständlich» leben – im Umgang mit unserer Kundschaft, aber auch intern. Dann hat mich die professionelle Organisation und ihre solide Struktur beeindruckt. Mir persönlich sagt auch der Austausch und die unkomplizierte Vernetzung mit den anderen Kantonalverbänden zu. Wir sind eine Familie, das spürt man. Wir tauschen uns aus und unterstützen einander. Während unserer Aktivitäten im Jubiläumsjahr habe ich oft gehört, dass das SRK sehr positiv wahrgenommen wird. Das macht mich stolz. Wir sind eine Organisation mit langer Tradition und grosser Zukunft.
Was hat dich in der Praxis überrascht und wo wurden deine Vorstellungen bestätigt?
J.S.: Alle kennen das Rote Kreuz, aber die Vielseitigkeit und die Breite des Angebots hat mich dann doch überrascht. Das fängt bei uns im Kanton Luzern an. Und setzt sich mit Blick auf die Schweizerische Dachorganisation mit den Kantonalverbänden, dem Blutspendedienst, den Samaritern, den Lebensrettungsschwimmern, den Rettungshunden, dem Militärsanitätsverband und der Humanitären Stiftung fort. 53'000 Freiwillige übernehmen schweizweit Aufgaben für das Rote Kreuz, weltweit sind es sogar 17 Millionen Freiwillige. Das ist beeindruckend. Ich hatte davon eine Idee, aber die Realität ist viel grösser. Das gilt auch in Hinblick auf unsere Mitglieder und Spendenden. Ich erfahre den wichtigen finanziellen Support für unsere Aktivitäten im Kanton Luzern fast wöchentlich.
Wie organisierst du deine Arbeit und die Aufgaben des ganzen Teams?
J.S.: Unsere Aufgaben sind in verschiedene Bereiche gegliedert. Die jeweiligen Bereichsleitenden arbeiten sehr selbstständig und sind grösstenteils schon längere Zeit dabei, d.h. dass Details bekannt und vertieftes Wissen pro Bereich vorhanden ist. Meine Aufgabe ist es, diese Bereiche «zu einem grossen Bild» zusammenzuführen, Verantwortung zu teilen, Transparenz zu fördern und nach innen wie nach aussen zu vernetzen. Wir sind als Team stark. Wir pflegen einen regelmässigen und effizient organisierten Austausch. Deshalb sind auch der Fachausschuss und die Stellvertretung (siehe Kasten) für mich wichtig.