Jugendrotkreuz Kanton Luzern

Das Generationenprojekt #99

Das Generationenprojekt «#99» des Jugendrotkreuzes (JRK) Kanton Luzern musste für einige Zeit auf Eis gelegt werden, weil Besuche in Betagtenzentren nicht mehr möglich waren. Seit Mai 2022 sind sie wieder für alle zugänglich. Beide Seiten freut das.
Junge Freiwillige spielen mit den älteren Personen vom Altersheim ein Spiel

Aufgrund des demografischen Wandels verändern sich auch Familienstrukturen. Jung und Alt leben nicht mehr «spontan natürlich» zusammen. Beide sind füreinander wichtig, denn die Erfahrungen eines langen Lebens, die Spontanität der Jugend und der daraus entstehende Dialog sind wesentlich für den sozialen Zusammenhalt. Vor diesem Hintergrund hat das JRK Kanton Luzern 2015 ein Generationenprojekt gestartet.

#99

Einmal im Monat organisieren die Freiwilligen vom JRK einen Samstagnachmittag im Viva Luzern Rosenberg. Das Programm ist vielseitig: Es wird gespielt, gebastelt, gemalt und gebacken. Beim Lottospielen hoffen die vielen Teilnehmenden, rasch eine Strasse oder eine ganze Karte zu belegen. Beim Jassen oder Memoryspielen werden die grauen Zellen angeregt. Am letzten Samstag im Februar war das Thema etwas feinmotorischer: Es wurde «Air Hockey» gespielt. Sechs junge Freiwillige haben sich mit den Bewohnenden im Altersheim einen Tisch geteilt und sich einen «Puck» zugespielt. Was bei den einen sehr gut funktionierte, hat bei anderen etwas mehr Geduld gebraucht.

«Unsere Bewohnenden freuen sich immer sehr», betont Monika Pfulg, Leitung Aktivierung im Viva Luzern Rosenberg. Wenn die jungen Leute ins Betagtenzentrum kommen, gleiche das einem frischen Wind von aussen, der durch das Heim weht, und der Austausch werde anders. Die Treffen des Projekts «#99» schaffen Platz für Spiel und Spass, aber auch für ernste und tiefgründige Gespräche.

Es ist ein Glücksfall für uns, dass junge Freiwillige ins Haus kommen und mit den Bewohnenden etwas unternehmen.
Monika Pfulg, Viva Luzern Rosenberg

Bereicherung für beide Seiten

Die Daten sind fürs ganze Jahr fixiert. Kurzfristig wird das Thema besprochen und, falls nötig, etwas vom Betagtenzentrum her vorbereitet. Die Bewohnenden erfahren über ein Plakat in ihrem Wohnbereich eine Woche im Voraus, dass das JRK wieder kommt, worauf sich viele richtig freuen. «Es ist manchmal erstaunlich, wie offen und gerne die ältere Generation sogar auf sehr direkte Fragen der Jungen antwortet», erfährt Monika Pfulg immer wieder. Die Lebensgeschichten der Älteren, Anekdoten und Erfahrungen aus der früheren Zeit beeindrucken anderseits die Jungen. «Hier entsteht ein kurzweiliger Kontakt zwischen jungen Menschen und der älteren Generation. Der Besuch soll beiden Seiten Spass bereiten. Im besten Fall lernen beide voneinander und schaffen gegenseitiges Verständnis», ergänzt Nina Laky, Leiterin des JRK.

Breit engagiert

Die Freiwilligen vom JRK finden neben dem Generationenprojekt «#99» auch Möglichkeiten, sich bei Kindern und Jugendlichen sowie im Integrationsbereich einzubringen. So finden z.B. regelmässig Spieleabende oder Bastelnachmittage in Asyldurchgangszentren statt. Beim Plaudernachmittag geht es um ein spielerisches Zusammenkommen mit Menschen aus anderen Ländern. Mal geht man zusammen zum Bowling, spielt Volleyball, besucht das Verkehrshaus oder kocht für 90 Personen internationale Speisen.